In den letzten Monaten wurden die Ärzte der Gemeinschaftspraxis vermehrt auf die Problematik der Endoprothetik angesprochen, insbesondere nachdem wiederholt in der Presse über den sogenannten „Endoprothetikskandal“ berichtet wurde. Seit Bestehen der Praxis haben die Mediziner stets allergrößten Wert darauf gelegt, nur lange bewährte und zuverlässige Implantate zu verwenden. Neuerungen in diesem Bereich wurden immer sorgfältig analysiert und kritisch geprüft. Insbesondere die jetzt wieder kritisierten Kappenprothesen mit Metall-Metall-Gleitpaarung haben die Münchner Spezialisten aufgrund ihrer Erfahrung sowie früherer Forschungstätigkeit (Prof. Kühne, Großhadern) stets abgelehnt und niemals angewendet, obwohl diese seinerzeit teils intensiv beworben wurden.

Was sich dagegen im Laufe der letzten Jahre zunehmend durchgesetzt hat und auch von den Medizinern der Gemeinschaftspraxis umgesetzt wurde, ist der Trend zu weniger invasiven Zugangswegen bei den Operationen – kleinere Schnitte, schnellere Rehabilitation. Dabei ist man sich bewusst, dass das Konzept der „minimal-invasiven“ Zugangswege auch Grenzen hat und nicht überstrapaziert werden darf.

Wann ist der Zeitpunkt für die TEP Operation gekommen?

Dies ist naturgemäß eine häufig gestellte Frage – dabei ist die Antwort einfach: Die Patienten der Gemeinschaftspraxis sind gut informiert und haben konservative Behandlungsmaßnahmen erfahren, die häufig über mehrere Jahre gute Wirkung hatten – Physiotherapie, Medikamente, Anpassung des Lebensstils, Nahrungsersatzmittel, oftmals langdauernde Besserung nach intraartikulärer Hyaluronsäure-Therapie, in bestimmten Fällen Akupunktur, Magnetfeldtherapie. Aber irgendwann ist ein Punkt erreicht, an dem die Aussage kommt: ,,Jetzt bin ich soweit, dass ich die Operation durchführen lassen möchte!“

Dann ist es die ärztliche Aufgabe, ausführlich über den Eingriff aufzuklären und die individuelle Planung durchzuführen mit Vorbereitung, Terminvereinbarung, Durchführung der Operation, Anmeldung der Rehabilitation sowie darauf noch folgender physiotherapeutischer Nachbehandlung. Vorteil bei den belegärztlichen Operationen: Alles wird von der Praxis organisiert, die Patienten haben vor und nach der Operation sowie im Rahmen der weiteren Nachbehandlung immer die gleichen Ansprechpartner – und auf jeden Fall einen erfahrenen Facharzt als Operateur!

Insbesondere die mediale Schlittenprothese (die Münchner verwenden das Modell Oxford 3) ist ein positives Beispiel für eine stetige, behutsame Weiterentwicklung und Perfektionierung im Bereich der Endoprothetik. Diese bereits im Jahr 1976 als Ur-Fassung auf den Markt gekommene Prothese weist seit Jahren in den bekannten Registern die längsten Standzeiten auf und wurde in größeren Abständen hinsichtlich Design und lmplantationswerkzeugen immer weiter optimiert ohne an dem bewährten Grundkonzept zu rütteln. Eine in der Gemeinschaftspraxis häufige Operation, nach der die Patienten immer wieder verblüfft sind über die schnelle Rehabilitation und Wiedergewinnung der normalen Aktivität.

Für uns gilt weiterhin: Keine Experimente!

Wir setzen nach wie vor auf behutsame Weiterentwicklungen im Bereich der Endoprothetik mit jahrelang bewährten Materialkombinationen sowie zunehmend minimal-invasive operative Zugangswege.

Wir danken für Ihr bisheriges Vertrauen als Patienten und zuweisende Ärzte und werden alles tun, um dieses Vertrauen weiterhin zu rechtfertigen!

Dr. H. Mitnacht*
Prof.Dr. J.-H. Kühne*
M. Poluda
Dr. F. Schneider*
Belegärzte im Isarklinikum München
*Spezielle Ansprechpartner zu dieser Thematik

Download:

Im Folgenden ein aktuelles Beispiel der beidseitigen TEP Versorgung der Hüfte: 2001 (rechts) und 2004 (links). Hier werden alle 2 Jahre Routine-Röntgenkontrollen durchgeführt. Bisher keine Probleme.